Pressemitteilung 26.08.2025
„Frankfurt muss handeln: Hausarzt-Lücke schließen!“
CDU-Fraktion fordert kommunale Strategie zur Sicherung der medizinischen Nahversorgung
Angesichts zunehmender Versorgungslücken in der hausärztlichen Betreuung in Frankfurt fordert die CDU-Fraktion ein sofortiges kommunales Handeln zur Sicherung der medizinischen Nahversorgung. „Die Warnungen vor einem drohenden Hausärztemangel liegen seit Jahren auf dem Tisch – jetzt zeigt sich, dass das Problem längst in der Realität angekommen ist“, erklärt Stadtverordnete Claudia Korenke. „Bereits heute existieren erste konkrete Versorgungslücken, etwa im Stadtteil Berkersheim. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung belegt, dass bundesweit rund ein Viertel der Hausärzte in den nächsten fünf Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden wird – Frankfurt ist hiervon stark betroffen.“
Mit einem Antrag bringt die CDU das Thema in die nächste Stadtverordnetenversammlung. Der Magistrat soll prüfen, welche Stadtteile aktuell unterversorgt oder künftig besonders gefährdet sind, und gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen sowie weiteren Akteuren ein umfassendes Konzept zur Nachwuchsgewinnung im hausärztlichen Bereich entwickeln. Dazu gehören unter anderem: die Bereitstellung städtischer Räume für Medizinische Versorgungszentren (MVZ), finanzielle Anreize wie Mietkostenzuschüsse für Praxisübernahmen, Kooperationen mit Hochschulen sowie gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Informationsangebote zur Ansprache angehender Mediziner.
Korenke, Mitglied im Ausschuss für Soziales und Gesundheit, kritisiert, dass der Magistrat bislang keine wirksamen Maßnahmen zur hausärztlichen Versorgung initiiert hat und damit seiner Verantwortung nicht gerecht wird. „Zwar liegt die formale Zuständigkeit bei der Kassenärztlichen Vereinigung, doch zeigen Beispiele aus Städten wie Leipzig, Chemnitz, Jena oder Dresden, dass kommunale Impulse entscheidend sein können: durch finanzielle Anreize zur Übernahme oder Eröffnung einer Praxis, Förderprogramme für Umbaumaßnahmen oder Anstellungsmodelle in MVZ-Strukturen.“
Die CDU-Politikerin warnt: „Frankfurt darf die medizinische Nahversorgung nicht dem freien Spiel des Marktes überlassen. Wir fordern den Magistrat auf, das akute Versorgungsproblem nicht länger zu ignorieren. Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne) muss jetzt konkrete Schritte unternehmen, um junge Hausärztinnen und Hausärzte für eine Niederlassung in Frankfurt zu gewinnen und damit die Versorgung langfristig zu sichern. Ziel muss eine flächendeckende hausärztliche Betreuung in allen Stadtteilen sein – unabhängig von Wohnort oder Alter.“