"Frankfurter Nordwesten" Strategiepapier 2022
Wir sehen die Planungen für einen neuen Stadtteil im Frankfurter Nordwesten an der A5 als gescheitert an. Aus diesem Grund fordern wir eine Kurskorrektur und haben dazu ein Strategiepapier entwickelt, das Klimaschutz, Lebensqualität, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Sicherheit konsequent mitzudenken. Das zu einem nachhaltigen Konzept vereint.
Laden Sie sich hier unser Stadtentwicklungskonzept “Frankfurter Nordwesten” als PDF-Dokument herunter:
Unsere Forderungen:
1. Für neue Wohnungen und Gewerbeflächen braucht Frankfurt eine organische Außenentwicklung. Dazu gehört ein maßvoller Siedlungsneubau, der sich durchdacht an bestehende Stadtteile anfügt.
2. Bei der Stadtplanung sind Klimaschutz, Lebensqualität, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Sicherheit immer und konsequent mitzudenken. Das verstehen wir unter „Nachhaltigkeit“.
3. Die bisherigen Planungen für einen großen Stadtteil beiderseits der A5 mit rund 12.000 Wohnungen sind gescheitert und aufzugeben. Hier braucht es einen Neustart der Stadtplanung, der auf ein schrittweises Wachstum der bestehenden Stadteile östlich der A5 ausgerichtet ist, keinen neuen Stadtteil.
Unsere Haltung:
• Eine maßvolle Stadtentwicklung, die dennoch zeitnah Flächen für neue Wohnungen und Gewerbeflächen im Frankfurter Nordwesten erschließt, soll über die Arrondierung von Praunheim und Niederursel erfolgen. Mit Bebauungsplänen und kleinräumigen Sondergenehmigungen der Regionalplanung können zügig Neubaugebiete ermöglicht werden, die ein Potenzial in der Größenordnung von 3.500 Wohnungen aufweisen: Wohnbebauung hinter dem Paul–Kornfeld–Weg (Ein– und Mehrfamilienhäuser), hinter der Rudolf–Hilferding–Straße (Reihenhäuser), südlich des Steinbachtals (Mehrfamilienhäuser), nördlich des Schönberger Wegs (Mehrfamilienhäuser) sowie nordöstlich der Stierstädter Straße (Reihenhäuser); ein Gewerbegebiet nördlich der Willy–Berking–Straße.
• An die Vorarbeiten zu den Bebauungsplänen Nr. 696 und Nr. 906 sowie an den Ideenwettbewerb zur Weiterentwicklung der Nordweststadt ist anzuknüpfen. Eine komplette Bebauung des Gebietes östlich der A5 mit rund 95 Hektar wird nicht angestrebt. Insbesondere die Kaltluftentstehungsgebiete, Frischluftströmungen, ökologisch wertvollen Böden und das Schutzgebiet „Wasserwerk Praunheim II“ sind als Teil einer nachhaltigen Stadtplanung zu berücksichtigen. Weiterhin müssen die nötige schulische Infrastruktur, die Ortsumfahrung Praunheim, eine Anbindung des Nordwestzentrums an die Regionaltangente West sowie eine Verlängerung der U7 von vornherein planerisch erfasst werden.
• Die bisherige Planung für einen großen Stadtteil an der A5 ist festgefahren, weil zum einen erhebliche Einschränkungen durch Grünzüge, Kaltluftzonen, Wasserschutzgebiete und Achtungsabstände bestehen und zum anderen regionalpolitisch kein Konsens erreicht wurde. Die laufenden Voruntersuchungen sind daher abzuschließen und ein neues Kapitel der Stadtplanung aufzuschlagen.
Bild: picture alliance / greatif | Florian Gaul