rede dr. nils kößler 30.01.2020

Herr Vorsteher, meine sehr verehrten Damen und Herren!

Gestern war ein trauriger Tag für Frankfurt.

(Beifall, Zurufe)

Ein trauriger Tag war aber auch schon im September letzten Jahres, als eine Show von einem ungebetenen Gastredner begann, der eine ungehaltene Rede veröffentlichte zu einer Zeit, als klar war, dass sich diese Stadt auch um die Fortsetzung der IAA bemühen muss, und sich damit alles andere als klug verhalten hat.

(Beifall)

Die IAA ist die Leitmesse der Automobil- und Mobilitätsbranche und ist mit einer halben Million Besucher mit Abstand die wichtigste Ausstellung der Messe Frankfurt gewesen. Sie hat regelmäßig mehr Umsatz erwirtschaftet als alle anderen Frankfurter Messen zusammen.

(Zurufe)

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Es ist deswegen traurig, dass diese Mobilitätsmesse der Zukunft, zu der die IAA 2020/2021 hätte werden können, hätte werden sollen, nicht mehr hier bei uns in der Stadt stattfinden wird. Damit endet die vorläufige Geschichte, die hier seit 1951 ihren bewährten Standort hatte. Auch auf das Konto des Oberbürgermeisters geht jetzt ein Umsatzverlust in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages für Frankfurt und die Region alle zwei Jahre.

(Beifall)

Der Oberbürgermeister, der nicht müde wird, für seine „Alles‑wird‑gratis‑Politik“ auf den Reichtum der Stadt Frankfurt zu verweisen, hat sehr erfolgreich die Axt an diesen Reichtum gelegt. Bravo, Herr Feldmann.

(Beifall)

Die von Wirtschaftsdezernent Markus Frank, der Messe Frankfurt und allen, die daran mitgewirkt haben, entwickelte und in Berlin präsentierte Organisation und das Konzept haben die Vorgaben des VDA optimal umgesetzt. Die Volks-IAA, die hier hätte stattfinden können, wäre im ganzen Stadtgebiet zu einer großen Bühne für die Innovationskraft und für die Zukunftsfähigkeit der Mobilitätsbranche geworden. Dass es jetzt anders kommt, hat viel mit dem Vertrauensverlust zwischen dem VDA und der Spitze der Stadt Frankfurt am Main zu tun.

(Beifall)

Laut dem VDA war es ein enges Rennen, also geben auch kleine Unterschiede den Ausschlag. Für Frankfurt hatte der letztes Jahr gegen die IAA eifernde und vielleicht geifernde Oberbürgermeister den negativen Ausschlag gegeben. Dafür spricht jedenfalls sehr viel. Jetzt kann man sich darüber streiten, welches Bild besser passt, ob der berühmte Elefant im Porzellanladen im Vergleich dazu eher wie eine Elfe wirkt oder ob man gerne zu einem Wirt geht, der einen als Gast auch noch beleidigt. Das mag jeder selbst entscheiden. Aber ich glaube, das Bild ist klar.

Vielen Dank!

(Beifall)