Der Stadtälteste und frühere Stadtverordnete Jochem Heumann ist am vergangenen Samstag nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Er wurde 75 Jahre alt. Der CDU-Fraktions- und Parteivorsitzende Dr. Nils Kößler zeigt sich tief erschüttert: „Mit Jochem Heumann verliert die CDU einen energischen, tatkräftigen Mann, der die Zukunft Frankfurts auch nach seinem Ausscheiden aus langjährigen Mandaten nie aus dem Blick verloren hat.“
Als Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbandes Frankfurt-Sachsenhausen habe Heumann viele Jahre mit Leidenschaft Politik mitgestaltet, und zwar kenntnisreich, fleißig, hartnäckig, eloquent und bürgernah. „Bis zu den letzten Begegnungen war ihm anzumerken, dass ihm die Lust und Freude an der Kommunalpolitik nicht ausgegangen ist. Wer mit Jochem Heumann Politik gemacht hat, musste wissen, auf was er sich einlässt: Er war entschieden in der Sache, einer gesunden Ironie zugeneigt und scheute keineswegs den inhaltlichen Streit, um eigene Vorstellungen voranzubringen“, erinnert Kößler. Sein Tod reiße besonders in Sachsenhausen eine Lücke, wo der gebürtige Gießener alles und jeden gekannt habe. „Sachsenhausen war für ihn mehr als ein Stadtteil, das merkte man, wenn er stets und nicht unberechtigt auf dessen Bevölkerungsstärke hinwies. Er wird vielen Menschen fehlen, die ihn als Mitstreiter schätzten und als politischen Gegner achteten“, so Kößler.
Jochem Heumann war von 1972 bis 1978 zunächst Frankfurter Stadtverordneter mit Schwerpunkt Bau- und Sportpolitik, anschließend von 1978 bis 1984 Erster Stadtrat in Hattersheim mit den Dezernaten Recht, Umwelt, Jugend, Soziales und Sport. Damals hat er sich auch in der Region einen Namen gemacht, denn er galt als ein erfolgreiches Magistratsmitglied. Viele Jahrzehnte war Heumann eine feste Größe in der Frankfurter CDU. Seit 1996 führte er ununterbrochen den großen Stadtbezirksverband Frankfurt-Sachsenhausen. Mit den Kommunalwahlen 1997 kehrte er als Stadtverordneter in den Frankfurter Römer zurück und behielt das Mandat bis 2011. In der CDU-Fraktion hat er zahlreiche Ämter übernommen. So war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowie planungs- und integrationspolitischer Sprecher. Kößler: „Jochem Heumann war ein politischer ‚Generalist‘, der zu allen Themen eine substantiierte Rede halten konnte. Man traf ihn immer bestens vorbereitet an, mit einer detaillierten Kenntnis der Unterlagen und der Stimmung in der Bevölkerung. Von besonderem Erfolg gekrönt war sein nachhaltiges Engagement im Sonderausschuss Dom-Römer, in dem Jochem Heumann wesentlich mitarbeitete, um das von der CDU vorangetriebene Projekt des Wiederaufbaus der Frankfurter Altstadt zum Erfolg zu führen.“