Frankfurter Kanalisation
Ferien-Fraktion 2023 - Unterwegs mit der SEF im Frankfurter Untergrund
Die Adern Frankfurts – Eine Unterwelt, von der wir nicht viel wissen
Mitten im Sommer hinunter in die Frankfurter Kanalisation – wer hat sich diesen Info-Termin denn ausgedacht?! Uns liegt das Thema Wasser am Herzen. Daher wollten wir wissen, wie die Arbeit der Stadtentwässerung Frankfurt (SEF) vonstatten geht und ob es Dinge gibt, für die wir uns in Zukunft im Stadtparlament einsetzen müssen. Schließlich geht es um eines unserer wichtigsten Güter, ohne das einfach nichts geht: Wasser.
Täglich fließen Millionen Liter Wasser durch Frankfurter Haushalte. So selbstverständlich wie das Wasser aus der Leitung kommt, fließt es zu den Kläranlagen Niederrad und Sindlingen wieder ab. Doch wer kümmert sich, dass das Wasser auch ordentlich in die Kläranlagen gelangt, dass keine Rattenplage entsteht oder Kanäle verstopft sind? Immerhin hat das öffentliche Kanalnetz eine Länge von 1.600 km – einmal London und zurück.
Dunkel, feucht, schlammig, mal stinkend, mal muffig – der Arbeitsplatz eines Kanalbetriebsarbeiters. Keine Arbeit für empfindliche Gemüter! Ausgestattet mit Grubenlampen, Atemschutzgeräten, Absturzsicherungen und Gasmessgeräten sorgen sie dafür, dass wir in hygienischen Zuständen leben können. Und wir denken viel zu selten über den großen Einsatz unserer SEF nach, eben, weil ihre Arbeit so gut und so reibungslos funktioniert. Mittlerweile auch mit digitalem Gerät ausgestattet, sind sie höchst engagiert und mit großem Einsatz im Frankfurter Untergrund unterwegs. Wir konnten uns bei unserem Termin vor Ort überzeugen: Sie brennen alle für ihre SEF. Gut für uns, denn nur so bleibt unsere Stadt sauber und lebenswert.
Früher wurde das Abwasser oberirdisch in den Main oder in die Festungsgräben geleitet. Durch das stetige Bevölkerungswachstum wurden die Zustände schließlich unhaltbar. Erst im Jahre 1854 wurde daher eine geordnete Entwässerung gefordert und man begann 1867 mit dem Ausbau des Kanalnetzes. Und noch heute sind ca. 10% des Netzes über 100 Jahre alt. In einen dieser alten Zugänge und Kanäle stiegen wir dann auch herunter. Bei verschiedenen Demonstrationen lernten wir die Kanalarbeit dann auch hautnah kennen. Und wir hatten noch Glück – die Jungs steigen nämlich nicht gemütlich eine Treppe herunter, sondern müssen sich durch Kanalzugänge (Kanaldeckel) in den Untergrund abseilen.
Für uns ist klar – ohne die SEF geht in Frankfurt gar nichts. Und durch unseren Termin haben wir die Arbeit noch mehr schätzen gelernt. Ob ein neues Fahrzeug (das gerne schon mal durch die ganze Technik 800.000 € kostet) oder andere Bedürfnisse – auf unseren Einsatz im Stadtparlament kann die Truppe zählen!