Pressemitteilung 25.01.2023

Oper und Schauspiel: „Viel Zeit zum ‚Innehalten und Nachdenken‘ bleibt nicht mehr!“

Gebäude Schauspiel Frankfurt am Main

CDU-Fraktion drückt beim Thema Neubau aufs Tempo

Der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Becker, kritisiert das langsame Tempo beim Neubauprojekt der Städtischen Bühnen. „Der Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz droht nach immer neuen baulichen Mängel-Prüfungen die Schließung. Der Intendant der Oper spricht in den Medien sogar von einer ‚akuten Gefährdungslage‘ für Publikum und Mitarbeiter. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig (SPD) scheint das Problem aber weiter nicht sehen zu wollen. Wir fragen uns, wann die Entscheidung über den Standort des Neubaus endlich fallen soll und Frau Hartwig uns ihren Favoriten vorstellt. Jedenfalls ist es unter den gegebenen Umständen ein sehr gewagtes Unternehmen, Oper und Schauspiel mit 1100 Beschäftigten derart im Unklaren zu lassen. Das ist ein unverantwortliches Vorgehen!“, sagt der Stadtverordnete.

„In den Gängen tropft es von der Decke, der Brandschutz ist unzureichend, Dächer und Fassaden sind mangelhaft. Technik, Heizung, Sanitär, Elektrik – alles ist komplett veraltet, und die Geschäftsführer halten die Luft an, damit das auf Jahre im Voraus geplante Programm gespielt werden kann. Frankfurt läuft die Zeit davon! Slowmotion ist deshalb die falsche Ansage. Die Kulturdezernentin spielt mit dem hohen künstlerischen Renommée der beiden Häuser und der Sicherheit von Menschen!“ Dabei sei der Bericht zur Zukunft der Städtischen Bühnen jetzt schon wieder eineinhalb Jahre alt. Jeder wisse, dass die Kulturdezernentin eine bestimmte Standortvariante bevorzuge. „So schwer kann es dann nicht sein, endlich eine Magistratsvorlage zu erstellen“, so Becker. „Dazu gehört auch ein solides Finanzierungskonzept, das die Kulturdezernentin schuldig ist.“ Zwischenzeitlich müsse zudem geklärt sein, ob der Bau des neuen Opernhauses – oder auch des Schauspiels – auf dem Grundstück im Bankenviertel möglich ist oder nicht.

„Viel Zeit zum ‚Innehalten und Nachdenken‘ über Gebäudenutzungen und nachhaltige Bauweisen, die sich Hartwig nach ihren kürzlichen Äußerungen im Gibson Club nehmen wolle, ist bei einer möglichen Fertigstellung der neuen Häuser frühestens in zehn Jahren nicht vorhanden“, erklärt der Stadtverordnete. Die CDU-Fraktion drängt daher auf eine schnelle Weichenstellung, damit die Bühnen eine sichere Zukunft haben. „Die Botschaft der Koalition ist doppelt verheerend: Oper und Schauspiel sollen in den nächsten drei Jahren 21 Mio. Euro sparen. Wie das ohne betriebsbedingte Kündigungen und empfindliche Eingriffe in den Spielplan gehen soll, ist uns schleierhaft. Zugleich hängen die Häuser in der Luft, ob sie überhaupt auf dem bewährten Niveau weitermachen können, wenn die Doppelanlage doch noch aus baupolizeilichen Gründen urplötzlich geschlossen werden muss. Hier müssen schnellstens Entscheidungen her!“

© Bild: iStock /Anne Czichos

Kulturpolitischer Sprecher

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