Pressemitteilung 21.12.2022

Erziehermangel: „Frankfurt muss selbst mehr Fachkräfte ausbilden!“

Drei Erzieherinnen in einer Kita

CDU-Fraktion fordert zusätzliche Kapazitäten und schnelleren Neubau der Berta-Jourdan-Schule

Erzieherinnen und Erzieher werden in Frankfurt händeringend gebraucht: In den Betreuungseinrichtungen fehlen aktuell rund 500 Fachkräfte. Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Sara Steinhardt, fordert den Magistrat daher auf, zusätzliche Kapazitäten für deren Ausbildung zu schaffen. Hierzu sollen Umzug und Neubau der fachlich zuständigen Beruflichen Schulen Berta Jourdan (BSBJ) priorisiert vorangetrieben werden. „Für Kindertagesstätten in Frankfurt wird es immer schwieriger, gutes Personal zu finden. Nur mit besserer Bezahlung ist das Problem nicht zu lösen. Neben den bisherigen Aktivitäten des Bildungsdezernats und der Koordinierungsstelle Fachkräftegewinnung muss deswegen der Fokus auf neue Ideen gerichtet sein, wie mehr Fachkräfte nach Frankfurt kommen. Zuerst sind deshalb die Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort zu erweitern.“

Mit einem Antrag geht die CDU-Fraktion das Thema aktiv an. Zunächst soll der Magistrat eine weitere Fachschule für Sozialwesen mit vollschulischer Ausbildung zum Erzieher einrichten. „Zurzeit ist in Frankfurt die Ausbildung hauptsächlich an den BSBJ möglich. Die Plätze sind begehrt und meistens voll belegt. Zusätzliche Plätze an privaten Berufsfachschulen sind aber mit ca. 300 € Schulgeld pro Monat für viele interessierte Auszubildende und Seiteneinsteiger zu teuer. Daher ist es perspektivisch wichtig, eine weitere städtische Schule für die Ausbildung zu gründen“, so Steinhardt. Die BSBJ sind der Stadtverordneten zufolge die räumlich am stärksten ausgelasteten beruflichen Schulen in Frankfurt. „Mit dem Neubau der BSBJ steht und fällt nicht nur die Umsetzung des Schulentwicklungsplans für weitere Berufsschulen, die nach einem Rochademodell vom Umzug dieser Schule abhängig sind, sondern gerade auch die Ausweitung von Ausbildungskapazitäten im Bereich Erziehung.“

Angesichts von Grundstücksknappheit und langen Planungszeiträumen ist es für Steinhardt wichtig, auch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen anzugehen. Sie schlägt vor, an einer bestehenden beruflichen Schule einen zusätzlichen Zweig mit der Fachrichtung Sozialpädagogik einzurichten und noch mehr auf Quereinsteiger sowie auf die neue praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA) zu setzen. „Wir brauchen endlich greifbare Konzepte, die es mehr Menschen ermöglichen, in einem solch streng reglementierten Berufsfeld wie dem Erzieherberuf Fuß zu fassen. Das muss bei Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) ganz oben auf der Agenda stehen!“

Hier geht’s zum Antrag

© Bild: iStock/SolStock

Bildungspolitische Sprecherin

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