Das Bahnhofsviertel mit dem Frankfurter Hauptbahnhof – dem größten deutschen Eisenbahnknoten – ist mit knapp 0,5 Quadratkilometern nach der Altstadt der zweitkleinste Stadtteil von Frankfurt am Main. In der Zeit der Besatzung durch die amerikanischen Streitkräfte nach dem Zweiten Weltkrieg, entwickelte sich ein aktives Nachtleben rund um das Frankfurter Rotlichtviertel. Heute bemüht sich die Stadt um ein verträgliches Miteinander von Drogenhilfeeinrichtungen, Gewerbe und Wohnen rund um den Hauptbahnhof.
Der Frankfurter Hauptbahnhof gehört ebenso zum Gallus wie eines der größten Baugebiete der Stadt – das Europaviertel. Das Gallus ist seit der Errichtung des Hauptbahnhofs ein von Industrie- und Handwerksbetrieben geprägter Stadtteil. Die ältesten Betriebe sind die Adlerwerke in der Kleyerstraße und die Eisengießerei Mayfarth & Co. Historisch ist das Gallus das frühere Galgenfeld westlich der mittelalterlichen Stadtgrenze Frankfurts. Der Name leitet sich von der Galluswarte (eigentlich Galgenwarte) ab, einem der vier mittelalterlichen Warttürme der Stadt. Mit dem Heiligen St. Gallus hat der Name des Stadtviertels ursprünglich nichts zu tun, doch wurde der Name gegen Ende des 18. Jahrhunderts umgewandelt, um der Gegend den zweifelhaften Ruf zu nehmen.
Das Gutleutviertel am Nordufer des Mains ist geprägt vom Wohnen und Arbeiten am Fluss. Neues Wahrzeichen und architektonisches Highlight ist der 2004 fertiggestellte Westhafen Tower, dessen Fassade an die Struktur eines Apfelweinglases erinnert. Seinen Namen hat das Gutleutviertel vom mittelalterlichen Gutleuthof, einem außerhalb der Stadtmauern gelegenen Spital für Leprakranke, das im Jahre 1286 erstmals erwähnt wird.